Listen to the noise

Zum Prozess :
An diesem Cut lässt sich gut nachvollziehen, wie BuDuClan vorsichtig tastend durch das Dunkel irrt, vergnügt im Urschlamm badet, um – wie in einer Meditation – ein für alle Musiker resonanzfähiges Gefühl ( ! ) zu finden.. .um es dann zu verdichten.
Ich werde nicht aufhören, diesen wunderbaren Prozess gespannt zu verfolgen, und ihn beim Schnitt möglichst ungekürzt zu berücksichtigen – auch, wenn ich “Schelte” ertragen muss, weil die Cuts wieder mal “zu lang geworden” sind.
DIES ist das einzigartige an BuDuClan ! Diese gemeinsame Resonanz, ist ein Gefühl, das es zu finden, und dem es Ausdruck zu verleihen gilt !
Das tonale und rhythmischen Gefüge, das sich daraus ergibt bleibt frei und ist jederzeit veränderbar, weil das Gefühl der Kompass durch das Meer der tausend Möglichkeiten ist . . . von “zart, wie ein Blütenblatt”, bis “blutig, roh und dreckig”, ist alles drin. . .und erfasst dadurch auch gerade das teilweise Widersprüchliche eines Themas. . .
DESWEGEN : “Macht ihr noch Musik . . .oder spielt ihr schon ?”
Ich werde diesen Prozess zukünftig als “Anfangsmeditation” ehren.

Zum Inhalt :
Das alte “Rotkäppchenthema” in neuem Gewand : Hinterlist !
. . .dieses ” komm ganz nah`. . .. . .damit ich Dich besser fressen kann ! “, ist nicht Bösheit der Musikanten, sondern deckt das Leiden an der Hinterlist des “real existierenden Irrsinns”, in dem wir leben, auf. “Jeder verarscht Jeden ! . . .die Salate werden nicht teurer, die Teller werden kleiner . . ! So macht man das heute . . !
Es ist eine Warnfunktion, die die Künstler in einer Gesellschaft m.E. wahrzunehmen haben, wenn das Maß an Normierung und Einschränkung der Freiheit ein bedenkliches Maß erreicht haben ! Wer sollte es denn sonst tun . . ?

Zum Stück :
Schon in der Anfangsmeditation versucht eine Stimme aus dem “Off” den Hörer zu hypnotisieren : listen to the noise – listen to ther noise . . . , bis sich dann ( 1:50 ) beißende Agressivität Bahn bricht und einer dem lauschenden Hörer wütend ins Ohr schreit ! Das ist schon richtig gemein ! Gemeiner sind nur die offizielllen Ungerechtigkeiten und Gemeinheiten, die in diesem Cut leidvoll zum Ausdruck gelangen.
Es macht mich wütend, wie so viel Ungerechigkeit und Gemeinheit offen ausgeübt und klaglos ertragen wird ! DAS schreie ich dem Hörer ins Ohr, damit er was merkt ! Das ist der Schlüssel zum Verständnis dieses Cuts ! ( Wohlwissend, dass ein solches Vorhaben in der Realtät vollkommen wirkungslos ist ! )
Sogar die Heiligen ( the wise of the willow ) nehmen sie einem weg, indem sie mit Ironie bekleckert werden. . .
Hier sind nicht das gestaltende Bewußsein und musikalisches Können, sondern Intuition und Instinkt am Werk. Tonarten und Rhytmen sind BuDuClan so egal, wie witterndem Wild Verkehrsschilder. Die Melodien entstehen von selbst. . .und die surrealen Texte bewegen sich zwischen Lautmalerei, Denglisch, spontanen Textzeilen und prägenden Hooklines. Am Anfang ist nicht das Wort, sondern der authentische Impuls, der das Wort erst noch sucht. . . Aus dieser Bewußtseineschicht schöpft BuDuClan seine Creationen und legt den Kanal zum unaufhörlich sprudelnden Quell musikalischer Ideen frei…und das seit über 10 Jahren!
Genauso, wie die “Pigs” die Menschen bei der Stange halten, gönnt auch BuDuClan dem Hörer zwischendurch Erholungspausen ( damit sie nicht weglaufen ), um sie dann wieder heftigst zu malträtieren. . .
Das Stück endet aber nicht, ohne einen Ausweg erlebbar zu machen: Die Rückbesinnung auf die gemeinsame Kraft, die im Schlussteil ausgiebig zelebriert wird.
Erst beim Cutten ist mir bewußt geworden, dass der Schlußpart Meditationserlebnisse enthält ( Dynamische Meditation mit Katharsis ) und eine erlebte ( fast ) Schlägerei in einem Restaurant, die ich schon längst vergessen glaubte ( The waiter . . . )

We don`t want “thumbs up”, but “heart open” !

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